Nachhaltigkeit leben - mit unternehmerischem Erfolg

Nachhaltigkeit ist ein Prinzip, das Unternehmen zu dauerhaftem Erfolg befähigt. Langfristiges Denken und ganzheitliche Verantwortung ersetzen kurzfristige Gewinnmaximierung. Dabei gehören gute betriebswirtschaftliche Ergebnisse ebenso zu einem nachhaltigen Konzept wie Verantwortung für Menschen und unsere Umwelt. 

Im Mittelstand wird viel geleistet, oft seit Generationen mit nachhaltig gelebter Verantwortung. Wir bieten Ihnen Antworten auf Ihre Fragen und praxiserprobte Unterstützung. Sprechen Sie uns an!

Was sind ESG-Kriterien?

Die ESG-Kriterien stehen für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) und dienen als Rahmen für die Bewertung der Nachhaltigkeits-leistung eines Unternehmens. Die Kriterien bedeuten:

1. Umwelt (Environment):
Dieses Kriterium bezieht sich auf den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens und umfasst Aspekte wie den Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Reduzierung von Umweltbelastungen, den Einsatz erneuerbarer Energien, die Bewältigung von Klimawandelrisiken und die Förderung einer nachhaltigen Nutzung von Land und Wasser.

2. Soziales (Social):
Das soziale Kriterium betrifft die Auswirkungen eines Unternehmens auf die Gesellschaft und umfasst Themen wie Arbeitsbedingungen, Attraktivität für Fachpersonal, Vielfalt und Inklusion, Menschenrechte, Arbeitssicherheit, Mitarbeiter-entwicklung und die Beziehung zu lokalen Gemeinschaften. Unternehmen, die sozial verantwortlich handeln, streben oft nach fairen Arbeitspraktiken und tragen zum sozialen Wohlergehen bei.

3. Unternehmensführung (Governance):
Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird, und umfasst Aspekte wie Transparenz, Ethik, Führung, Integrität, Werte, Vorstandsstrukturen und die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Eine starke Governance und gelebte Unternehmenswerte sind entscheidend, um das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen und langfristigen Erfolg zu schaffen.

Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien ermöglicht es Investoren, Unternehmen anhand ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu bewerten und in Unternehmen zu investieren, die langfristige Werte schaffen und gleichzeitig positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben. Im Laufe der Zeit haben sich ESG-Kriterien zu einem wichtigen Instrument für die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren in die Unternehmens-bewertung entwickelt.

Was bedeutet die doppelte Wesentlichkeit?

Die doppelte Wesentlichkeit bezieht sich auf die Idee, dass bestimmte Faktoren für Unternehmen sowohl finanziell als auch nicht-finanziell von wesentlicher Bedeutung sind. Insbesondere im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstattung und der Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in die Unternehmensführung gewinnt dieser Begriff an Bedeutung.

Die doppelte Wesentlichkeit bedeutet, dass bestimmte Aspekte der Unternehmensleistung nicht nur finanzielle Auswirkungen haben, sondern auch wesentlich für die langfristige Wertentwicklung des Unternehmens sind. Dies könnte beispielsweise Umweltaspekte wie die Verwaltung von Umweltrisiken, soziale Aspekte wie Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsbedingungen oder Governance-Aspekte wie Transparenz und Ethik umfassen.

Unternehmen, die die doppelte Wesentlichkeit berücksichtigen, erkennen an, dass nicht-finanzielle Faktoren einen erheblichen Einfluss auf ihren langfristigen Erfolg haben können und dass die Berücksichtigung dieser Faktoren in der Unternehmensführung und -berichterstattung wichtig ist, um langfristige Werte zu schaffen und das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen.

Außerdem sind zwei Perspektiven wichtig: 
1. Wie wirkt das Unternehmen auf seine Umgebung? ("inside out")
2. Wie wirkt die Umgebung auf das Unternehmen? ("outside in")

Was sind Scopes 1, 2 und 3 bei CO2-Emissionen?

Bei der Erfassung von Treibhausgas-emissionen werden die Emissionen in drei verschiedene "Scopes" oder Bereiche unterteilt, um die Quellen und Verantwortlichkeiten klar zu definieren:

Scope 1: Diese Kategorie umfasst direkte Treibhausgasemissionen, die aus Quellen stammen, die sich innerhalb der direkten Kontrolle oder des Einflussbereichs eines Unternehmens befinden. Typische Quellen von Scope-1-Emissionen sind Verbrennungsvorgänge in Anlagen und Fahrzeugen, Prozesse in der Produktion sowie fugitive Emissionen wie Lecks von Kältemitteln.

Scope 2: Scope-2-Emissionen beziehen sich auf indirekte Emissionen, die entstehen, wenn Unternehmen elektrische Energie, Dampf oder Wärme von externen Quellen beziehen. Diese Emissionen entstehen bei der Erzeugung der gekauften Energie und werden nicht direkt durch das Unternehmen verursacht, das sie nutzt. Ein typisches Beispiel sind die CO2-Emissionen, die durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Kraftwerken zur Stromerzeugung entstehen.

Scope 3: Scope-3-Emissionen sind alle weiteren indirekten Emissionen, die nicht in Scope 1 oder 2 enthalten sind und durch Aktivitäten entstehen, die außerhalb der direkten Kontrolle eines Unternehmens liegen, jedoch auf seine Aktivitäten zurückzuführen sind. Das kann zum Beispiel die Herstellung von Materialien und Produkten in der Lieferkette sein, die Verwendung der Produkte durch Endverbraucher, die Entsorgung von Produkten am Ende ihrer Lebensdauer sowie logistische Prozesse wie Gütertransport.

Die Unterscheidung zwischen diesen Scopes hilft Unternehmen dabei, ihre Emissionsquellen klar zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung oder Kompensation ihrer Treibhausgasemissionen zu ergreifen.

Wie kann ein Unternehmen Nachhaltigkeit gestalten?

Für Unternehmen gibt es verschiedene wichtige Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit, um positive soziale und ökologische Auswirkungen zu erzielen und langfristig erfolgreich zu sein. Zu welchen der 17 Nachhaltigkeitsziele der United Nations leistet Ihr Unternehmen einen Beitrag?
Die folgenden Themen sind Impulse für Unternehmen des Mittelstands:

1. Nachhaltige Beschaffung: Unternehmen können sicherstellen, dass ihre Lieferketten ethisch und ökologisch verantwortlich sind, indem sie Lieferanten überprüfen und bevorzugen, die umweltfreundliche Praktiken und faire Arbeitsbedingungen fördern.
 

2. Umweltmanagement und Reduktion von Emissionen: 
Die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks durch Maßnahmen wie Energieeffizienz, Abfallreduzierung, Recycling und den Einsatz erneuerbarer Energien ist entscheidend für die Nachhaltigkeit eines Unternehmens.
 

3. Soziale Verantwortung und Arbeitsbedingungen: Unternehmen können sich verpflichten, faire Arbeitspraktiken zu fördern, die Vielfalt und Inklusion zu unterstützen und sich für die Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, zu engagieren, indem sie beispielsweise Bildungs- oder Entwicklungsprogramme unterstützen.
 

4. Produktinnovation und Kreislaufwirtschaft: 
Die Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, die ressourcenschonend hergestellt werden und am Ende ihres Lebenszyklus recycelt oder wiederverwendet werden können, ist ein wichtiger Schritt für Unternehmen.
 

5. Transparente Berichterstattung und Stakeholder-Engagement: Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitsbemühungen offenlegen und sich mit Interessengruppen wie Investoren, Kunden, Mitarbeitern und NGOs austauschen, um Feedback zu erhalten und ihre Nachhaltigkeitsziele zu verbessern.
 

6. Forschung und Entwicklung: Investitionen in Forschung und Entwicklung können dazu beitragen, innovative Lösungen für nachhaltige Herausforderungen zu finden, sei es in Bezug auf erneuerbare Energien, umweltfreundliche Materialien oder nachhaltige Landwirtschaftspraktiken.

 

Diese Aktivitäten sind oft miteinander verbunden und können je nach Branche und Unternehmensgröße variieren. Ein umfassender Ansatz zur Nachhaltigkeit kann dazu beitragen, langfristige Werte und nachhaltigen Erfolg zu schaffen, und gleichzeitig positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.

Wo kann ein kleines Unternehmen beginnen?

 

Ein kleines Unternehmen kann mit verschiedenen Maßnahmen beginnen, um Nachhaltigkeit in seine Betriebspraktiken zu integrieren. Hier sind einige Ideen für kleine Unternehmen:

1. Nachhaltigkeitsbewusstsein schaffen: Die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit ist ein wichtiger erster Schritt. Schulungen oder Workshops können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und ein gemeinsames Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu schaffen. Das kann auch die Attraktivität als Arbeitgeber stärken.
 

2. Ressourcen- und Energieeffizienz verbessern: Kleine Unternehmen können Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ergreifen, wie z.B. den Einsatz energieeffizienter Produktion, Beleuchtung, die Optimierung von Heiz- und Kühlsystemen und die Reduzierung des Papierverbrauchs durch die Einführung digitaler Prozesse. Hier bietet die Digitalisierung spannende Chancen.
 

3. Beschaffung und Lieferkette optimieren: Unternehmen können ihre Lieferanten auf ihre Nachhaltigkeitspraktiken überprüfen und bevorzugt solche wählen, die umweltfreundliche und ethische Praktiken fördern. Dies kann den Einsatz von lokalen Lieferanten, die Vermeidung von Einweg-verpackungen oder die Auswahl von Produkten mit Umweltzertifikaten umfassen.
 

4. Abfallmanagement verbessern: Durch Recyclingprogramme, Abfallvermeidungsstrategien und die Wiederverwendung von Materialien können kleine Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck verringern und Kosten senken. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz definiert hier den rechtlichen Rahmen.
 

5. Gesellschaftliches Engagement: Kleine Unternehmen können sich in ihren lokalen Gemeinschaften engagieren, sei es durch Spendenaktionen, Freiwilligenarbeit oder die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen. Dies stärkt nicht nur das soziale Engagement des Unternehmens, sondern kann auch positive Auswirkungen auf das Image und die Kundenbindung haben.
 

6. Transparente Kommunikation: Unternehmen sollten ihre Nachhaltigkeitsbemühungen transparent kommunizieren, sei es durch die Integration von Nachhaltigkeitsberichten in ihre Unternehmenskommunikation oder durch die Teilnahme an Nachhaltigkeitsinitiativen und Zertifizierungsprogrammen. Machen Sie Ihre Erfolge sichtbar: Tue Gutes und sprich darüber!

Diese Impulse können als Anregung dienen, um Nachhaltigkeit in die Geschäftspraktiken eines kleinen Unternehmens zu integrieren. Durch schrittweise Verbesserungen können kleine Unternehmen einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und langfristig erfolgreicher werden.

Was gehört in einen Bericht zur Nachhaltigkeit?

 

Im Nachhaltigkeitsbericht wird die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens oder einer Organisation dargelegt. Dazu gehören typischerweise die folgenden 10 Inhalte:

1. Einleitung und Unternehmensprofil: Beschreibung des Unternehmens, seiner Mission, Werte und des Geschäftsmodells.

2. Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele: Erklärung der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens sowie seiner Strategien und Initiativen zur Erreichung dieser Ziele.

3. Umweltleistung: Informationen über Umweltaspekte wie Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Treibhausgasemissionen, Abfallmanagement und Biodiversität. Dies kann auch eine Darstellung von Umweltprogrammen und -initiativen des Unternehmens umfassen.

4. Soziale Verantwortung: Bericht über soziale Aspekte wie Arbeitnehmerrechte, Vielfalt und Inklusion, Arbeitsbedingungen, Ausbildung und Entwicklung von Mitarbeitern, sowie das Engagement des Unternehmens in der Gemeinschaft.

5. Wirtschaftliche Leistung: Informationen über wirtschaftliche und finanzielle Aspekte des Unternehmens. Darunter auch nachhaltige Auswirkungen, wie Investitionen in nachhaltige Projekte, Innovation in nachhaltige Technologien, Kostenersparnisse durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen und deren finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen.

6. Governance und Ethik: Beschreibung der Governance-Struktur des Unternehmens im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit sowie seiner ethischen Grundsätze und Richtlinien.

7. Stakeholder-Engagement: Beschreibung der Interaktionen des Unternehmens mit seinen wichtigsten Stakeholdern wie Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, Investoren, Behörden und der Gemeinschaft.

8. Leistungskennzahlen (KPIs): Messbare Indikatoren, die die Fortschritte des Unternehmens in Bezug auf seine Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen.

9. Zukünftige Ziele und Ausblick: Angaben zu geplanten Maßnahmen, um die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens weiter zu verbessern, sowie eine Perspektive auf zukünftige Herausforderungen und Chancen.

10. Berichtsrahmen und Standards: Erklärung des Rahmens und der Standards, die für die Erstellung des Berichts verwendet wurden, wie zum Beispiel die Global Reporting Initiative (GRI) Standards oder der UN Global Compact. Hier kann auch ein Bezug zu den 17 SDGs (Sustainable Development Goals der UN) dargelegt werden.

Die Struktur und der Umfang eines Nachhaltigkeitsberichts können und sollen auf die individuellen Bedürfnissen und Prioritäten des Unternehmens angepasst werden. Wichtig ist hierbei, wer den Bericht lesen wird.

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